Anne Simone Krüger: Janus Hochgesand – High Intensity Painting. In: Janus Hochgesand – High Intensity Painting, hrsg. vom Kunstverein Emsdetten anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 2. Juni 2019 bis zum 30. Juni 2019, Emsdetten 2019.
„Wir schreiben das Jahr 1913, ein dramatisches Ereignis, das die Kunstgeschichte zutiefst erschüttern wird, steht unmittelbar bevor. Der junge Marcel Duchamp befindet sich auf der Höhe seines Ruhmes, sein Gemälde „Akt eine Treppe herabsteigend“, eine Ikone der Kunstgeschichte, ist die Sensation der Armory Show in New York. Und doch – quasi über Nacht legt Duchamp den Pinsel beiseite und hüllt sich ostentativ in Schweigen. Fortan definiert er sich als Schachspieler, gibt die Malerei auf und wird Urinale und Flaschentrockner als Kunstwerke deklarieren. Damit beginnt der Kunstkrimi der Moderne: die Malerei wird in der Folge mehr als einmal für tot erklärt. Dieser Präzedenzfall steht symptomatisch für die Frage aller Fragen des 20. Jahrhunderts, deren Brisanz auch im 21. Jahrhundert keineswegs verloren hat: Was kann, soll und darf die Malerei in einem Zeitalter, das von einer Sturzflut an Fotografien und einem „anything goes“ der Stilrichtungen in der Kunst geprägt ist? Und noch zugespitzter: ist die Malerei nicht vielleicht gänzlich überflüssig? Mit seinen Bildern unternimmt Janus Hochgesand eine Feldforschung in Sachen Malerei, die vor Augen führt, dass Bilder allemal das Potential einer „high intensity“ einer großen Intensität besitzen können und Totgesagte eben doch länger leben….“