Anne Simone Kiesiel: André Bernhard: Unbunte Systemsprenger

Monochrome schwarze Arbeiten sind das Markenzeichen von André Bernhard. Seine stark formalisierten, aus malerischen und konstruktiven Elementen zusammengesetzten Bilder, deklinieren die Farbe Schwarz in ihren möglichen Erscheinungsformen durch und setzen sie in Bezug zu systematischen Fragestellungen, die weniger innerbildliche Bezugspunkte, als vielmehr grundlegende Phänomene meinen.

Die Reduktion auf nur eine Farbe, meist Schwarz, dient dem Künstler dabei als Mittel zum Zweck: Sie bündelt die Aufmerksamkeit und lenkt die Konzentration auf die Struktur des Werkes, den Lichteinfall, die Reflexion. Das vorrangig als dunkel wahrgenommene Schwarz, das seit Henri Matisse als Ausdruck der Modernität definiert wird,[1] so zeigt sich, ist vielfältig in seiner Erscheinung, variiert von matt bis glänzend, von opak bis transparent. Vielfältig rezipierbar ist darüber hinaus die hochgradige inhaltliche Aufladung des Schwarzen: Seine suggestive Kraft bezieht es aus dem Umstand, dass wir das, was im Dunkeln vorgeht, nur erahnen können.[2] (…) Anne Simone Kiesiel


[1] Vgl. Veit Görner – Schwarz ist eine Farbe. In: Ausst. Kat. Back to Black – schwarz in der aktuellen malerei. Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der Kestnergesellschaft Hannover vom 30. Mai bis 10. August 2008, hrsg. von Veit Görner, Eveline Bernasconi, Caroline Käding und Frank-Torsten Moll, Hannover 2008. S.6-7, S.6.

[2] Vgl. Caroline Käding: Herz der Finsternis. Monochromie und Bildhaftigkeit in Schwarzer Malerei. In: ebd. S.164-170, S.164.

Den ganzen Text gibt es hier.