Eröffnungsrede bei Siller Contemporary, Ballindamm 9, Hamburg, am Freitag den 17.11.2017, 19 Uhr bis 22.30 Uhr
Einmal im Jahr wird auf einem ehemaligen Militärflughafen in Lärz, der Ausnahmezustand ausgerufen: Vier Tage Ferienkommunismus, vier Tage absolute Freiheit. Alltag und Routine bleiben zurück, gelebt wird die Vision einer temporären Utopie. Die Bilder der Ausstellung «Durchs Fenster in die Räuberhöhle» zeigen in einer ganz eigenen, zeitgenössischen Form der Historienmalerei[1] bunte, leuchtende, vibrierende und doch gleichzeitig nachdenkliche Momentaufnahmen der Fusion. Ohne zu werten oder zu moralisieren, stellen sie in ihrer zum Teil großformatigen Malerei, die Frage, ob die temporäre Festivalgemeinschaft nicht neue, eigene Gesetze generiert und die Suche nach Loslösung von allen Regeln zu einem Paradox verkommt. Auf einer zweiten Ebene geht es in den ästhetischen und technisch versierten Arbeiten um essentielle menschliche Themen – menschliches Sozialverhalten, Gruppendynamiken, ritualisierte Erlebnisprogramme.
[1] Luisa Heese: Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung „Generalstreik“ von Römer+Römer im Kunstverein Münsterland, Coesfeld, am 11. Juni 2017
Weitere Informationen gibt es hier und hier.
Abb: Spotlight, 2017, 95 x 220 cm (4-teilig) Öl auf Leinwand © Römer+Römer, Foto Eric Tschernow
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